Österreichisches Notgeld


Sonderausgaben ( 1919 - 1922 )



Wenn man sich den Zeitpunkt der Österreichischen Notgeld-Sonderausgaben betrachtet, nämlich parallel zur Hochzeit der Deutschen Serienschein-Ausgaben, die zum allergrößten Teil eben nur zu Sammelzwecken ausgegeben wurden, ist man leicht geneigt, das ganze Österreichische Notgeld als reine Spekulation auf die Leidenschaft der Sammler abzutun.

Fakt ist allerdings, daß die ersten Ausgaben ebenso wie in Deutschland dem damals auch in Österreich vorherrschenden Kleingeldmangel entgegenwirken sollten.

Ein weiterer Fakt ist aber auch, daß die ausgebenden Gemeinden ebenso schnell die Gelegenheit ergriffen, neben der Behebung des akuten Kleingeldmangels ein sich bildendes Vertriebsnetz für Sammler zu bedienen.

Im Laufe der Zeit wurde die Ausgabe von Notgeld immer mehr zu einer günstigen Einnahmequelle für die ausgebenden Gemeinden und der ursprüngliche Zweck trat immer weiter in den Hintergrund.

Einige Gemeinden haben die Auflagenhöhe auf ihren Sonderausgaben vermerkt, wie auf dem im Hintergrund gezeigten Beispiel ( Auflage 10Stück ) zu sehen ist. Die gleiche Serie gibt es auch noch in verschieden Farben.

Da die geringe Auflage mit Sicherheit nur dazu diente, das Interesse der Sammler zu erhöhen, sind gewisse Zweifel an der tatsächlichen Ausgabehöhe nicht von der Hand zu weisen.

Bei der Trennung zwischen Not- und Spekulations- Ausgaben kann man sich wohl nur auf die Ergebnisse früherer Forschungsarbeiten namhafter Sammler beziehen, denn heutzutage dürfte eine Bewertung an Hand zeitgemäßer Dokumente wenn überhaupt so nur noch sehr schwer möglich sein.

update: 04.10.2017